Während man so durch die frühe Dunkelheit in diesen Wintertagen in der Stadt zieht, hat er es schwer. Voll aufgebläht ist er und strahlend gelb, aber er steht einfach zu tief, um wahrgenommen zu werden, denn die Lichter der Stadt überstrahlen ihn. Ihr warmes Gelb ist überall und so wird er sich noch gedulden müssen, bis er ein wenig höher gewandert ist und einige der gelben Lichter erloschen sind. Man sieht später die kleinen, glühend roten Augen der Stadt. Über ihnen schwebt der Mond dann und schaut uns dabei zu, wie wir Ameisen durch die Stadt wandern. Er erleuchtet unseren Weg, bis wir in einem Haus verschwinden und uns erst Stunden später wieder blicken lassen. amüsiert und womöglich durchgeschwitzt. Unsere Augen werden kleiner sein und schon ein gemütliches Bett herbeiwünschen. Und selbst dann wirst du da oben noch in voller Größe strahlen und hoffen, dass du noch einen Blick des hellblauen Himmels erhaschen darfst oder wenigstens die Vögel singen hören wirst.

Heute hat er sogar meinen geliebten Orion überstrahlt, der mich normalerweise blinzelnd weckt. Und ihn umgab kein Hof, nein, das war ein ganzer Hofstaat. Aber ich wohne ja auch nicht mehr in der Stadt. Doch meine Erinnerung, die hat Deine Beschreibung angeschubst. Schön.
Hach, den Orion…sehe ich in der Stadt eh nicht, es sei denn, du meinst den Sexmarkt 😉 (und so macht man schöne Bilder kaputt).
Bravorös zurückgedübelt, mein Lieber. Womit wir quitt wären, was die Schönbildzerstörerei angeht…