Endlich kam der Tag der Veränderungen mit sich bringen würde. Ich konnte Tom abholen, doch davor telefonierte ich mit dem Biologen. Er hatte die Proben am Tag zuvor bekommen und bereits analysieren können. Es stellte sich heraus, dass das Wasser an sich sauber sei, jedoch einen erhöhten Wert eines Gases enthielt, welches natürlicher Herkunft sei. Er nahm an, dass sich am Grund des Sees eine Austrittsspalte gebildet hatte. Seine Empfehlung war, dass man sich nicht übermäßig lang in der direkten Umgebung aufhalten sollte, aber wirklich schädlich sei es nicht. Er riet mir, die Stelle am See direkt untersuchen zu lassen, nur um sicher zu gehen. Ich notierte mir die relevanten Informationen, um sie Toms Arzt zu bringen, aber alles in allem hatte der alte Mann sich seine Krankheit selbst zu verdanken.
Dem Arzt erklärte ich meine Daten mit der Begründung, dass es eine Art Hobby von mir sei, Wasserqualität testen zu lassen. Vermutlich hielt er mich deswegen für schräg, aber ich hatte das innere Bedürfnis zu erklären, warum ich Proben genommen, sie aber nicht an ihn weitergegeben hatte. Während wir darüber sprachen, kam Tom ins Zimmer und bekam mit, dass ich Proben gesammelt und sie weggeschickt hatte. Er sah mich skeptisch an und wechselte dann kein weiteres Wort mehr mit mir. Er besprach mit dem Arzt das weitere Vorgehen und danach gingen wir zum Jeep und fuhren zurück zum See.
Ich versuchte ihm während der Fahrt zu erklären, warum ich das getan hatte. Toms Schweigen veranlasste mich dazu, die letzten Tage komplett zu erklären und nachdem ich eine Weile nichts mehr gesagt hatte, platzte ein lautes Lachen aus ihm hervor: „So eine Geschichte hätte deiner Mutter gefallen. Schon lange habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt, Junge. Oh und der Bulle kann dich übrigens nicht leiden, weil ich seiner Frau mal zu tief in die Augen geschaut habe“, sagte Tom zu mir und wischte sich ein paar Freudentränen aus den Augen. Nach einer kurzen Weile setzte er nach: „Ich wünschte, deine Mutter wäre damals nach dem Streit mit deinem Vater nicht zu uns gefahren. Sie hatte angerufen und gefragt, ob sie vorbeikommen dürfte. Bei dem Wetter und in ihrer Verfassung hätte sie niemals fahren dürfen.“ Er hatte Schuldgefühle. All die Jahre und deswegen war er damals gegangen. Ich sah zu ihm rüber, lächelte ihn an und knüpfte, um ihm die Last zu nehmen, an dem Part an, der ihrem Tränen der Freude in die Augen getrieben hatte: „Ja, die Geschichte hätte Mutter gefallen.“
Ende
Das ging jetzt aber zu schnell… 😦
Hm…ich weiß nicht, wie ich das Ende noch hätte verlängern können. Ich sehe da viel zu sehr die Gefahr, dass man aus dem zwölften Teil insgesamt drei macht und dann nur rumlabert, weil alles schon klar ist.
Du bist ja der Autor und schreibst, wie es dir gefällt! 🙂
(Ich habe da noch auf ein paar Zwischengeschichten gehofft, wie ein Wolfwelpe, der Henry am See zuläuft und er Tom als Gesellschaft zurück lässt oder eine detailliertere Aufarbeitung der Vergangenheit, das Wachsen von Vertrauen zwischen Opa und Enkel, gemeinsame Stunden, Abenteuer… Halt a bissi mehr Inga Lindström *lach* – Sonntag habe ich zum ersten Mal eine Verfilmung eines Buches gesehen…)
Ja, solche Zwischenszenen baue ich ja auch selbst gern ein, aber mir war nach einem Ende, auch um mich wieder anderen Geschichten zuzuwenden 😉
Das habe ich mir gedacht… 🙂
oh wie schön!!!!!!!!!!!!!
Danke sehr 🙂
Schön!
Vielen Dank 🙂
Ooooh feines Ende!!!
Danke sehr. Ich wollte auch keine weitere Person mehr sterben lassen 🙂
Das ist sehr nett und rücksichtsvoll 🙂
😀
Habe es am Anfang versäumt einzusteigen 😦 Darf ich darum bitten, dass du den alten Mann noch mal am Stück veröffentlichst? Wenn nicht, ist auch nicht schlimm, dann klicke ich mich bei Gelegenheit durch.
Ließe sich durchaus einrichten…ich könnte ja die Überschriften mit den Teilen drin lassen, dann kann man auch mal ne Pause zwischendrin einlegen 🙂
Super, danke!
Schlüssig und hat Spaß gemacht. Fetzt!
Danke sehr. Mir hat es auch Spaß gemacht, da jeden Tag neue kleine Ideen zum großen Strang hinzufügen zu können.