Wir haben sie verraten, die Vögel und die Tauben, die von Freiheit zwitschern und gurren, weil man es ihnen ins Ohr geflüstert hat. Aber eigentlich suchen sie nur nach einem Brotkrummen, damit sie sich wohler fühlen. So als wären sie frei, aber sie bleiben in ihrer Gefangenschaft.
Vögel
Veröffentlicht von Ben Froehlich
Schreiben ist mein Hobby, seitdem man mir erklärte, dass Mord strafbar ist... Alle Beiträge von Ben Froehlich anzeigen
Mein Nymphensittich ist vor ein paar Tagen entflogen. Er ist einfach erschrocken im Zimmer umhergeirrt und dann durch einen kleinen Spalt der Gardine raus in die Freiheit.
Seine alte flugunfähige Mitbewohnerin, die angeblich vorher schon ihren Vogelbräutigam verloren hat, sitzt nun wieder einsam, verlassen und alleine auf ihrer Stange.
Immerhin hat sie in Zweisamkeit wieder flattern, zwitschern und gurren gelernt.
Wo der Jakob nun ist? Ob er Wasser und Brotkrumen gefunden hat? Oder eine Katze ihn? Auf Pfeifen und essen von uns, hat er nicht mehr reagiert.
Wir vermissen ihn sehr.
Wer ist nun frei? Und wer ist gefangen?
Für einen kurzen Moment war der Nymphensittich frei und ich glaube, dass man die Freiheit manchmal mit seinem Leben bezahlt. Solange niemand anderes dabei zu schaden kommt, habe ich da absolut kein Problem damit und beneide bisweilen sogar jene Wesen, die solch ein Risiko wagen und somit das Leben wirklich leben. 🙂