Es ist nur eine kleine Reise in die Heimat. Der Besuch des Vaters und doch merke ich die Anspannung, und die Gedanken kreisen um den Grund meiner Heimreise. Wir verabschieden uns von meinem Opa. Wir haben nie wirklich eine Verbindung gehabt und ich wollte darüber auch nicht schreiben, denn ich möchte keine wohlwollende Reaktion erzeugen. Ich weiß, dass ihr Leser:innen mir wohlgesonnen seid und mir euer Beileid aussprechen mögt, dies dürft ihr gern machen, aber das ist nicht der Grund für diesen Eintrag.
Es ist merkwürdig, dass ich nicht greifen kann, was mich nicht loslässt. Etwas arbeitet in mir und ich schaffe es heute nicht, einen Text aus dem Nichts zu erschaffen. Heute blockiert mein Kopf und so schreibe ich ganz ehrlich und persönlich und ohne jede Poetik.
Ich fühle mich unwohl. Ein Leben endete und das ist in Ordnung. Es kam nicht überraschend und ich bin mir sicher, dass diese Ruhe gut ist. Was könnte ich von ihm erzählen? Nichts. Womöglich ist es das. Womöglich erschreckt mich, dass ein mir so nahes Familienmitglied mir so fern sein konnte.
Dafür werden wir zusammenkommen. Die Familie meines Vaters wird sich treffen. Wir werden gemeinsam trauern und vermutlich am Abend ein klein wenig feiern. Das wäre zumindest ganz im Sinne meines Opas. Vielleicht wird es auch ein ruhiger Abend werden. Vielleicht werde ich diese Tage brauchen, um zu erkennen, was mich umtreibt.
Es ist nie einfach, einen Familienangehörigen zu verabschieden. Dieses Gefühl, das du beschreibst, kenne ich sehr gut. Ich hatte das bei meiner Oma, obwohl sie mir nahestand. Ich glaube, es läuft einiges im Unterbewussten ab. Deshalb lässt es sich wohl auch nicht greifen.
Vielen Dank, ich sortiere noch meine Gedanken. Aber es hat sich etwas gelöst.
Ich frage mich, ob das „Ein Leben endet und das ist in Ordnung so“, für den, dessen Leben endet, nicht genauso so sein soll. Und manchmal kommt die eigene Trauer erst wirklich, wenn man andere trauern sieht. Manchmal spürt man aber eben auch keinen Verlust, weil es keiner für einen selbst ist. Und ist das dann nicht auch „in Ordnung so“? Lieber Gruß!
Ich habe heute viel getrauert und es war zu einem großen Teil geteilte Trauer. Ich merke, dass sich bei mir einiges ordnet.
Dann wünsch ich dir doch genau das: Dass du herausfindest, was dich umtreibt. Und dass es ein würdiger Abschied werde.
Danke für deinen persönlichen Text.
Vielen Dank. Ich merke, dass es sich besser anfühlt.
Vielleicht wird aus deiner kleinen Reise eine größere innere Reise…
Ganz sicher sogar. 😊
🤗